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Lärm & Ruhe

Aufpflästerungen

Natursteinpflästerungen und Natursteinplattenbeläge werden gerne als Verschönerungselement in Innenstädte eingesetzt. Sie vermitteln die Schönheit der Natur, verbunden mit der Handwerkskunst und der geruhsamen Lebensqualität vergangener Zeiten. Werden Pflästerungen aber im Fahrbahnbereich verwendet, können sie zu Lärmbelästigungen führen.

Lärmemissionen durch Pflästerungen

Verglichen mit einem gängigen Strassenbelag kann das Befahren einer Pflästerung je nach gefahrener Geschwindigkeit bis zu 8 dB lauter sein. Erhöhte Lärmemissionen können sogar auf gepflasterten Quartierstrasse mit Tempo 30 auftreten. Die Verlegeart, Oberfläche und Steingrösse tragen wesentlich zu dieser Erhöhung bei.

Die lärmigste Variante: sich wiederholden schmale Pflasterstreifen

Querpflästerung einer Strasse in Hettlingen.

Die Fachstelle Lärmschutz des Kanton Zürichs hat die Lärmauswirkungen einer Querpflästerung gemessen. Der Strassenabschnitt verfügte über eine Querpflästerung von 40 cm Breite in einem Abstand von 2.5 m. Es wurden 64 Fahrzeuge gemessen, die eine Geschwindigkeit zwischen 25 km/h und 40 km/h aufwiesen. Die Messresultate zeigen, dass die um 6 bis 8 dB höheren Pegelspitzen und ihre Impulsartigkeit deutlich in Erscheinung treten. Ein Einbau solcher Pflästerungen führt zu Lärmzunahmen, welche gemäss Lärmschutzverordnung nicht zulässig sind.

Lärmarmere Varianten

Im Folgenden sind Varianten aufgeführt, die als lärmarmer wahrgenommen werden:

  • Feine und ebene Steinoberflächen werden leiser wahrgenommen als raue und unebene.
  • Ein schiefwinklig zur Fahrbahn verlegtes Steinmuster wird leiser wahrgenommen als ein rechtwinklig zur Fahrbahn versetztes.
  • Ein Segmentbogen oder ein anderes rund verlaufendes Pflästerungs- oder Plattenmuster wird leiser wahrgenommen.
  • Durchgehende Pflästerungen oder Plattenbeläge werden in der Fläche nicht störend wahrgenommen, problematisch sind einzig die Belagswechsel am Anfang und Ende. Sie sollten so angeordnet sein, dass sie nicht zur Lärmbelästigung werden.
  • Fugenvertiefungen sind lauter als fast bündige Fugenfüllungen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass für ungebundene Pflästerungen Pflastersteine zur Anwendung kommen, die ein engfugiges, gleichmässiges Versetzen ermöglichen. Dies ist eine technische Grundvoraussetzung, damit ungebundene Pflästerungen ein positives Langzeitverhalten aufweisen.

Ein Bogensteinpflaster mit ebenen Steinoberflächen wird nicht als laut wahrgenommen (Aarau, Zollrain).

Ein diagonales Grosssteinpflaster wird leiser wahrgenommen als eine rechtwinklig verlegte Pflästerung. Die ebenen, gestockten Oberflächen und die minimale Fugenvertiefung verstärken die leise Wahrnehmung.

Leise Varianten

Die folgende Auflistung zeigt leise Verlegearten auf:

  • Ein Bogenpflaster mit ebenen Steinoberflächen wird nicht als laut wahrgenommen.
  • Auch Grosspflastersteine mit ebenen, gestockten Oberflächen werden leise wahrgenommen. Die rechtwinklig zur Fahrbahn verlaufenden Fugen jedoch lassen die Lärmimmissionen subjektiv lauter wahrnehmen, als dies bei einem schiefwinkligen Pflastermuster der Fall wäre.
  • Ein diagonal zur Fahrbahn verlegtes Grosspflaster mit ebenen, gestockten Oberflächen und minimalen Fugenvertiefungen wird als sehr leise wahrgenommen.
  • Als Alternativen bieten sich ausserdem andersfarbige Beläge oder Bemalungen an.
Alternative zur Aufpflästerung: Optische Verengung durch einen farbigen Mehrzweckstreifen in der Mitte der Strasse. Quelle: Kanton Aargau

Weitere Informationen

Themenordner Cercle Bruit Tag gegen Lärm 2014 Amt für Verkehr und Amt für Raumentwicklung Baudirektion Kanton Zürich, Fachstelle Lärmschutz Verband Schweizer Pflästermeister Städtebauliche Lärmfibel (DE)